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14.05.2019 | Unternehmen + Institutionen | Nachricht | Online-Artikel

Volkswagen will Batteriezellen in Salzgitter fertigen

verfasst von: Christiane Köllner

2:30 Min. Lesedauer

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Volkswagen will eine eigene Batteriezellfertigung im niedersächsischen Salzgitter aufbauen. Aufsichtsrat und Vorstand des Konzerns haben dazu ein Investitionsvolumen von knapp einer Milliarde Euro beschlossen. 

Volkswagen wird als erster deutscher Autobauer in die Fertigung von Batteriezellen für Elektroautos einsteigen. Das hat das Unternehmen am 13. Mai nach einer Aufsichtsratssitzung mitgeteilt. Dafür will Volkswagen knapp eine Milliarde Euro investieren. Fertigen will der Autobauer die Batteriezellen mit einem Partner am niedersächsischen Standort Salzgitter. Mit welchem Batteriehersteller die Wolfsburger in Salzgitter zusammenarbeiten werden, gab Volkswagen noch nicht bekannt. "Es geht darum, den Volkswagen-Konzern so auszurichten, dass wir die umfassende Transformation unserer Industrie an entscheidender Stelle mitgestalten", sagte der Vorstandsvorsitzende von Volkswagen, Herbert Diess. "Die Automobilindustrie befindet sich in einem grundlegenden Wandel, den wir auch bei Volkswagen mit Vehemenz voranbringen", so Diess.

"Im Rahmen unserer umfangreichen Elektro-Offensive wollen wir unsere Batteriekapazitäten im Rahmen von strategischen Partnerschaften absichern", erklärte der Aufsichtsratsvorsitzende Hans Dieter Pötsch. Der Volkswagen-Konzern hat sich mit europäischen Partnern bereits zu einer "European Battery Union" zusammengeschlossen, um die Batterieforschung europaweit voranzutreiben. Unter der Führung von Volkswagen und dem schwedischen Batteriehersteller Northvolt sollen sich die gemeinsamen Forschungsaktivitäten auf die gesamte Wertschöpfungskette der Batterie konzentrieren – von Rohstoffen über die Zelltechnologie bis hin zum Recycling.

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil, der auch im VW-Aufsichtsrat sitzt, begrüßte die Entscheidung für Salzgitter als Standort für die erste VW-Batteriezellfabrik. "Der heutige Beschluss des Aufsichtsrats ist ein Durchbruch für die Batteriezellproduktion in Niedersachsen. Für das Autoland Nr.1 ist die Produktion von Batteriezellen zwingend notwendig", so Weil.

Energiepreise sehr hoch

In Salzgitter baut Volkswagen derzeit vor allem Verbrennungsmotoren, erforscht aber bereits die Zellfertigung in einer Pilotlinie. Das letzte Wort über die Ansiedlung einer Batteriezellfertigung in Salzgitter ist allerdings noch nicht gesprochen. Eine Grundvoraussetzung dafür sei, dass die "wirtschaftlichen Rahmenbedingungen" stimmen, heißt es in einem Hintergrundpapier von VW. "Stellschrauben gäbe es einige, um die Attraktivität potenzieller deutscher Standorte zu erhöhen", so das Papier weiter. Denkbar wären zum Beispiel eine Befreiung von der EEG-Umlage, Unterstützung bei der Gewährung von Investitionshilfen und bei Infrastrukturmaßnahmen, außerdem Maßnahmen wie die Gewährung von Sonderabschreibungen oder Steuervorteilen. Voraussichtlich bis Jahresende soll über die Pläne und die Konkretisierung der Investitionen final entschieden werden. 

Volkswagen hat für seine geplante Offensive mit Elektroautos für die nächsten Jahre bereits Lieferverträge mit asiatischen Batterieproduzenten abgeschlossen. Als Hauptlieferanten wurden SKI, LG Chem und CATL aus Südkorea und China für die erste Welle der Elektromobilität definiert. Volkswagen will in den kommenden zehn Jahren fast 70 neue E-Modelle auf den Markt bringen. Die Anzahl der projektieren Fahrzeuge auf den E-Plattformen des Konzerns liegt bei 22 Millionen Stück.

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